Salzkammerqueer

S. Weninger-Bodlak (INSEL Mädchen- und Frauenzentrum), Tom Neuwirth, a.k.a. Conchita Wurst, Dr* Birgit Hofstätter (Frauen*forum Salzkammergut), Foto: © Edwin Husic

Einen Raum für Gemeinschaft und Empowerment für queere Menschen im Salzkammergut schaffen, das ist das Ziel des Projektes Salzkammerqueer. Wir haben es gemeinsam mit dem Frauenforum Salzkammergut beim Open Call der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 eingereicht und dürfen es nun auch umsetzen. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ist im ländlichen Raum vielfach noch ein Tabu. Es fehlen Vorbilder, Strukturen durch Vereine, Gruppen und Lokalitäten, wo sich Gleichgesinnte treffen können. Viele junge queere Menschen wandern daher aus dem ländlichen Raum ab und suchen ihre Community in den Ballungszentren. Das soll sich für das Salzkammergut jetzt ändern.

Es ist schwierig, sich in einer dörflichen Gesellschaft als Einzelperson zu outen. Es gibt selten Vorbilder mit von der Norm abweichender Sexualität oder geschlechtlichen Zuordnung im eigenen Umfeld. „Wir sind da schnell exponiert und werden auf das reduziert, was uns anders macht,“ findet Birgit Hofstätter. Birgit leitet das Projekt inhaltlich, bezeichnet sich als nicht-binär (also weder weiblich noch männlich), und freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen seit der Presseaussendung zum Projektstart. Durch Salzkammerqueer soll eine Community entstehen, die einerseits einen geschützten Raum für Austausch bietet und andererseits die Repräsentation von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt von einer individuellen auf eine institutionelle Ebene hebt. „Niemand soll sich durch das Mitwirken am Projekt outen müssen“, betont Sabine Weninger-Bodlak von der Insel, kaufmännische Leiterin von Salzkammerqueer. Damit das gut gelingt, haben wir Clara Gallistl und Verena Strasser von Community Building Austria an unserer Seite, die uns beim Aufbau der Community beraten und unterstützen.

Für mehr Sichtbarkeit des Themas sollen öffentliche Veranstaltungen und eine mediale Kampagne sorgen, die wir gemeinsam mit der entstehenden Community in den nächsten zwei Jahren organisieren werden. Beim medialen Auftritt werden wir von zwei erfahrenen Künstler:innen unterstützt – Karolina Jackowska (Polen) und Hanna Hofstätter (Österreich). Gemeinsam aufzutreten, sich gegenseitig zu stärken und damit mehr Selbstverständlichkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft zu schaffen, das ist unsere Hoffnung für Salzkammerqueer.